Alter Mühlraum in neuem Glanz
Neu und hell gestaltet, jedoch sorgfältig ins historische Gemäuer integriert: Der alte Mühlraum, ebenerdig gelegen, wurde umgestaltet um mit einem Theken-Bereich erweitert. Dass dabei stilvolle Elemente im Vordergrund stehen, wird sofort deutlich.
Als Blickfang wirkt ein alter, Wasseralfingen gegossener Kirchoffen, der die Zentralheizung ergänzt und für behagliche Wärme und knisterndes Feuer sorgt.
Hinter der Theke ein restauriertes Küchenbüffett aus Großmutters Zeiten, der Fußboden gefliest, der historischen Umgebung angepasst. Die Holzkonstruktion des Mühlengebäudes wird hervorgehoben, dazwischen helle Wände und helle Tischplatten aus Ahorn.
Das Ambiente soll an Vergangenes erinnern. Brotschieber aus dem alten Backhäusle hängen an der Wand – aber auch ein Bild des legendären „Hecken-Tonis“, Anton Seitz, der 1949 die uralte Mühle (1371 erbaut) erworben und einen Gaststätte daraus gemacht hat. Seinem geselligen Wesen hat das Gasthaus frohe Stunden zu verdanken. 1984 ist er verstorben.
Enkel Martin, der das Lokal heute mit Ehefrau Irene, Sohn Tobias und Schwiegertochter Agnieszka betreibt, führt die Forellenzucht erfolgreich weiter, die Vater Hubert bereits in den frühen 50er Jahren aufgebaut hat.
Längst ist die Obere Roggenmühle deshalb sowohl für schwäbische Gericht, als auch für ihre Forellenspezialitäten weithin bekannt. „Frisch aus dem Mordloch-Wasser“, sagt Gastwirt Martin Seitz stolz, Bestes Quellwasser – und keinesfalls aus der Eyb, wie fälschlicherweise oftmals vermutet werde. Vom Auslauf der talaufwärts liegenden Böhmenkircher Kläranlage fließe jedenfalls kein Tropfen in die Fischteiche.
Ab Ende April wird auch wieder ein Zeltdach errichtet, das die Gartenwirtschaft im Sommerhalbjahr vor Regen schützt. Der jetzt restaurierte Mühlraum ist so konzipiert, dass von ihm aus auch die Außen-Bewirtschaftung erfolgen kann. Von der Theke aus künftig der Ansturm durstiger Ausflügler bewältigt werden; alles, was dazu notwenig ist, ist im Mühlraum vorhanden. Lange Wege ins Obergeschoss, wo sich die eigentlichen Gasträume befinden, fallen somit weg.